Emotionen. Stimmungen. Gefühle.
Gibt es Unterschiede? Wie lassen sich diese Zustände zuordnen?
Emotionen, Stimmungen, Gefühle: Drei Worte, die eigentlich das Gleiche meinen? Auf gar keinen Fall!
Um Menschen und ihre unterschiedlichen Reaktionen auf Ereignisse zu verstehen, lohnt es sich, zunächst
einen Blick auf die Definition der drei Begriffe (nach António Damásio) zu werfen.
Emotionen
Emotionen sind mehr als Gefühle. In einer gefährlichen Situation empfinden wir nicht bloß Angst, sondern unser gesamter Körper reagiert: Es steigen automatisch Herzfrequenz und Blutdruck, unsere Konzentration wird auf die potenzielle Bedrohung gelenkt, Mimik, Gestik und Klang der Stimme verändern sich und der gesamte Körper bereitet sich auf Angriff oder Flucht vor. Emotionen wie diese können uns vor Schäden bewahren oder gar das Leben retten.
Stimmungen
Stimmungen bezeichnen den seelischen Zustand eines Menschen. Sie haben selten klare Auslöser, bleiben meist im Hintergrund und sind von geringerer Intensität. Dafür dauern sie Stunden bis Tage an. Aus einer Stimmung ergibt sich auch keine eindeutige Handlungskonsequenz. Die Auslöser sind wenig greifbar, doch können Stimmungen durch Faktoren wie Wetter, Schlafmangel, Ernährung oder Alkohol beeinflusst werden.
Gefühle
Gefühlen geht zunächst eine Emotion voraus. Die Emotion entsteht grundsätzlich unbewusst im limbischen System des Gehirns und erfolgt unkontrollierbar. Von dort erreichen die emotionalen Reize zeitverzögert die Hirnrinde und werden dort in bewusste Gefühle umgewandelt. Dafür analysiert und bestimmt das Gehirn die Körperreaktionen und bewertet die Situation aus der Erfahrung heraus. Emotionen sind also die Veränderungen, die im Körper auftreten – Gefühle die kognitiven Erfahrungen, die man mit diesen Veränderungen gemacht hat. Somit sind die Gefühle im Verstand angesiedelt.